Feierliche Einweihung der englischen Orgel in St. Jakobus Sögel
Orgelkonzert mit Mona Rozdestvenskyte
In der Chronik der katholischen Kirchengemeinde St. Jakobus zu Sögel wird der 5. März des Jahres 2023 ein denkwürdiges Ereignis dokumentieren. Im Rahmen eines festlichen Hochamtes unter musikalischer Mitgestaltung des Kirchenchores wurde nach langem Warten und ungewollten Verzögerungen nun die neue (alte) Jardine – Orgel eingeweiht. Der im Pfarrverbund Sögel bis 2021 wirkende Pfarrer Bernhard Horstmann und Unterstützer des Orgelbauprojektes segnete das Instrument „zur Ehre Gottes und zur Erbauung und Freude der Gemeinde“.
Auf diesen Moment hatte auch Dekanatskirchenmusiker Jörg Christian Freese schon lange hin gefiebert und ließ die geweihte Orgel in seiner Vielfältigkeit mit dem Werk „Jupiter, Bringer der Freude“ aus „The Planets“ von Gustav Holst (1874-1934) erklingen. Pfarrer Jürgen Krallmann sagte in seiner Predigt: „Allen, die dieses Instrument hören, soll die Erfahrung vermittelt werden, an der himmlischen Liturgie teilzuhaben und die Verheißung der Herrlichkeit Gottes zu spüren“.
Von einem „Hochfest für Sögel“ sprach Diözesankirchenmusikdirektor Martin Tigges, der der Kirchengemeinde St. Jakobus zur Jardine-Orgel gratulierte und sich bei dem Team um Orgelbaumeister Markus Krawinkel (Trendelburg) für „die absolut kompetente Ausführung und vertrauensvolle Zusammenarbeit“ bedankte. „Das Klangergebnis spricht für die Qualität Ihrer Arbeit“, lobte Tigges und bedankte sich auch beim Dekanatskirchenmusiker und Orgelsachverständigen Freese, „der sich mit ausgewiesener Fachexpertise und großer Leidenschaft in das Projekt eingebracht hat.“ Freese sei dem großartigen Engagement seiner Vorgängerin Frauke Schwind gefolgt, so Tigges weiter, die tatkräftig und mit vielen Ideen den Impuls zum Neubau gegeben und vorangetrieben habe, nachdem bereits die ehemalige Regionalkantorin Beatrix Lückmann-Langen immer wieder auf erforderliche Maßnahmen hingewiesen hatte. Dankesworte spielten am Festtag eine große Rolle: Dank galt auch den Vorstandsmitgliedern des im Jahr 2015 gegründeten ´Fördervereins Kirchenmusik an St. Jakobus Sögel e.V.´: Burkhard Becker, Gertrud Brachem und Ulrike Rötepohl.
Letztere stellte als Vorsitzende die geleistete Arbeit des Vereins vor und sagte: „Ein solch großes Projekt wie der Neubau einer Kirchenorgel braucht viele Unterstützer.“ Nachdem ihren Worten zufolge im Jahr 2015 die Begutachtung der alten Orgel durch Sachverständige ergeben hatte, dass diese marode war und eine komplett neue Orgel nicht finanzierbar gewesen wäre, seien alle Verantwortlichen glücklich gewesen, eine gebrauchte Orgel aus Manchester erwerben zu können. Die damals geschätzten Kosten in Höhe von ca. 250.000 € sollten anteilig vom Bistum und der Kirchengemeinde getragen werden. Mit den Erlösen aus seinen vielfältigen Projekten, darunter auch die Übernahme von Pfeifenpatenschaften, den Mitgliedsbeiträgen und Spenden hat sich der Förderverein nun an der Finanzierung mit insgesamt 60.000 € beteiligen können. „In Planung ist nun ein Solowerk, das auf der Empore neben dem Altarraum Platz finden soll und durch den Förderverein weitere Unterstützung erhält“, so Rötepohl.
Die neue Orgel verfügt über 44 Register mit 2132 Pfeifen. Die Klangfarben wurden im Festakt einzeln mit Nennung der jeweiligen Pfeifenpatinnen und -paten vorgestellt. Das Programm endete mit einem Meisterkonzert der international aktiven Konzertorganistin und in Bremen tätigen Regionalkantorin Mona Rozdestvenskyte. Sie legte Wert darauf, die Orgel so vielseitig wie möglich zu präsentieren und spielte unter anderem Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) – Ouvertüre zum Oratorium Paulus (Transkrption: W. T. Best) oder Sätze aus Louis Viernes (1870-1937) Symphonie Nr. 6. Dies gelang ihr, wie dem langanhaltenden Applaus zu entnehmen war, auch bestens.
Im Laufe des Jahres finden an der Orgel weiterhin regelmäßig Konzerte statt.
Text: Gisela Arling